Felsmechanik


Der grundlegende Unterschied zwischen Bodenmechanik und Felsmechanik besteht in der jeweils erforderlichen Betrachtungsweise der Grundmatrix. Während in der Bodenmechanik sowohl bei bindigen als auch bei nichtbindigen Böden in der Regel die Ausbildung freier Verschiebungsmöglichkeiten besteht, müssen in der Felsmechanik aufgrund der geologischen Vorgeschichte Verschiebungsmöglichkeiten auf diskreten Schicht- und Kluftflächen untersucht werden. Das Material Fels ist dabei als inhomogen und anisotrop anzusehen, in der Regel bestimmt der "Inhalt" der Schicht- und Kluftflächen in Form von bindigen Bodenbestandteilen und Wasser die maßgeblichen Versagensmöglichkeiten. Durch die diskreten Schicht- und Kluftflächen ergibt sich häufiger eine erforderliche räumliche Betrachtungsweise der Aufgabenstellung.


Die Bearbeitung felsmechanischer Aufgaben erfordert somit in vielen Fällen dreidimensionale Lösungsansätze. Die Einbeziehung der vierten Dimension, der Zeit, ist ebenso wie in der Bodenmechanik unverzichtbarer Bestandteil der Untersuchungen, insbesondere hinsichtlich der einzelnen Herstellungs- und Sicherungszustände.