Sicherheitsindex


Sicherlich wird die Anwendung der Wahrscheinlichkeitsrechnung auf geotechnische Bauwerke eine Besonderheit bleiben. Dieses liegt zum einen an dem in der Regel relativ geringem Stichprobenumfang der Basisvariablen und zum anderen in dem großen Aufwand beim Einsatz dieser Methode. Dennoch kann es für ausgewählte Bauwerke sinnvoll und notwendig sein, den Einfluß der Streuung der Basisvariablen z.B. auf die Standsicherheit oder die Gebrauchstauglichkeit zu untersuchen.

Zur Methode: Die Grundlagen zur Berechnung der probabilistischen Versagenswahrscheinlichkeit und des Sicherheitsindexes sind für das Bauwesen bereits im Jahre 1981 in der GrusSiBau (Grundlagen zur Festlegung von Sicherheitsanforderungen für bauliche Anlagen) festgelegt worden. Die Eingangsparameter (Basisvariablen) einer jeden Berechnung werden dabei nicht mehr als feste Werte (deterministische Betrachtungsweise) betrachtet, sondern nach ihrer Verteilung und Streuung erfaßt und durch die Berechnung durchgezogen. Dementsprechend ist das Ergebnis nicht scharf, sondern hat ebenfalls eine Verteilung mit Mittelwert und Streuung. Da die Verteilung der Basisvariablen nicht beschränkt sind, ergibt sich immer die Möglichkeit eines Versagens. Der Sicherheitsindex beschreibt, daß wievielfache der Standardabweichung die Basisvariable abweichen darf, bis ein Versagen eintritt. Er ist direkt verknüpft mit der Versagenswahrscheinlichkeit, welche angibt, daß z.B. in 1:100000 Fällen ein Schaden eintreten kann.  

Bei Geotechnik-Online stehet Ihnen ein Gesprächspartner zur Verfügung, der im Rahmen eines zweijährigen Forschungsprojektes umfangreiche Erfahrung auf diesem Gebiet gesammelt hat und Sie kompetent beraten kann.