Beispiel


Beispiel: Klassische Unterfangung einer 2 m hohen Gebäudewand

Das Beispiel zeigt eine Standardsituation: Eine Giebelwand mit einer Belastung von ca. 200 kN/m (entspricht etwa 3 Geschossen plus Keller) soll in einem Standardboden insgesamt 2,0 m unterfangen werden. Die Unterfangungsbreite wird gleich der Fundamentbreite angesetzt (60 cm). Die Unterfangung erhält eine Einbindetiefe von 0,5 m. In diesem Bereich wird Erdwiderstand angesetzt. Dieses ist ein typisches Einsatzgebiet der klassischen Unterfangung, welche leider oft ohne statische Berechung ausgeführt wird. In der folgenden Abbildung ist der Verlauf der Stützlinie durch den Unterfangungskörper dargestellt.
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Stützlinienverlauf bei einfacher Unterfangung mit Standardbode
Es zeigt sich deutlich, daß die Stützlinie, welche in Unterkante Fundament zunächst mittig angreift, durch den hinter der Unterfangung anstehenden Boden immer weiter zur Luftseite hin abweicht. Dadurch reduziert sich die krafteinleitende Fundamentbreite der Unterfangung erheblich, was wiederum zahlenmäßige Auswirkungen auf die äußere Standsicherheit hat. In der folgenden Tabelle sind die globalen Standsicherheitsfaktoren, sowie die Aussermittigkeit der Resultierenden in der Sohlfuge, angegeben.
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Äußere Standsicherheit beim einfachen Beispiel
Die Sohldruckresultierende liegt unzulässig weit von der Schwereachse entfernt. Dadurch reduziert sich die Grundbruchsicherheit auf den Wert 1.26 . Was bedeutet dieses rein praktisch: Grundbruchsicherheiten, wie dargestellt, in der Größenordnung von 1 bedeuten für das zu unterfangende Gebäude in der Regel das Auftreten von zentimetergroßen Rissen. Und dieser Umstand kann für alle Beteiligten nur Probleme mit sich bringen. Wenige konstruktive Maßnahmen können ausreichen, um derartige Schädigungen zu vermeiden. Deshalb unser Rat: Keine Unterfangung ohne zugehörige statische Berechnung. Und dieses wird auch in der Neufassung der DIN 4123 ganz ganz deutlich herausgestellt werden.

Und wenn Sie keine eigene Tiefbauabteilung haben, dann lassen Sie eben uns für sich rechnen. Eine Gesamtkosten-Nutzen-Analyse bringt eindeutige Vorteile für Sie.